Charlotte Roche – Feuchtgebiete
Nun hat das Schmitti jenes umstrittene Buch auch gelesen, das die Gemüter bewegt. 😉
Kurze Inhaltsangabe: Die 18-jährige Helen, eine ziemliche Pottsau, liegt nach einer Analrasurverletzung im Krankenhaus und reflektiert ihre wirren Vorlieben. Die zentralen Themen *g* sind der Geschlechtsakt, (mangelnde) Hygiene und Körperflüssigkeiten. Also durchaus ein Buch für das Schmitti.
Beschreiben lässt sich das Ganze schlecht. Ich zitiere einmal eine Stelle:
,,Und als wir fertig waren mit Pinkeln und Abtupfen, hatte jede den Tampon der anderen reingestopft. So waren wir durch unser altes, stinkendes Blut verbunden wie Old Shatterhand mit Winnetou.“ (Feuchtgebiete, S.114)
Das ist schon ziemlich eklig, und das Schmitti mit seiner HIV-Phobie hat sich dezent gegrämt.
Aber zurück zum Buch. Es löst emotionale Reaktionen aus. Das ist gut, das sollte ein Buch tun. Die Ekelszenen sind allerdings zu umfassend, um noch realistisch zu sein. Auf der anderen Seite hat die Hauptperson des Buches auch einen ziemlichen Hau weg, sodass, wenn man es pathologisch betrachtet, die ganze Sache glaubwürdiger wird.
Charlotte Roche sagte, ihre Wut darüber, dass überall vermittelt werde, dass die weiblichen Geschlechtsorgane stänken, habe sie veranlasst, dieses Buch zu schreiben.
Recht hat sie in der Hinsicht, dass ,,der Akt“ nun mal Flecken macht und nicht so reinlich wie in der Werbung ist. Frauen müssen auch kacken und bluten einmal im Monat aus der Vagina. Recht hat sie, Recht hat sie. 😀
Nur ist es fraglich, ob diese Orgie des Ekels die Menschen zum Umdenken bringt. Bedenklich finde ich den etwas zu lockeren Umgang mit Körperflüssigkeiten. Es gibt ja auch noch andere Leiden, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Da macht sich das Schmitti doch Sorgen um die jungen oder dümmeren Leser. Naja, aber sie meint es gut.
Das Schmitti gibt dem Buch unter Vorbehalt eine gute Drei. Ein großes Werk der Weltliteratur wird das Buch allerdings nicht werden.
4 Gedanken zu „Charlotte Roche – Feuchtgebiete“
*g*
Ich habe das Buch leider noch nicht, aber ich war ja auf der Lesung und habe mir ein paar Stellen von der Autorin vorlesen lassen.
Bei der anschließenden Fragerunde kam das Thema HIV und AIDS auf. Frau Roche schien etwas peinlich berührt, weil sie es vergessen hatte einzubauen. Sinngemäß sagte sie dann etwas wie: „Naja, in Pornos sieht man ja auch nie ein Kondom. Also, denkt euch, es wäre ein Porno!“ Sehr amüsant, wie ich finde.
In der Lesung habe ich Tränen gelacht. Ich hoffe, dass ich das auch noch kann, wenn ich das Buch endlich mal komplett gelesen habe.
Hi Du!
Na, da musst Du mir das gute Werk wohl mal leihen (ja, ich muss Dir auch noch das Regelwerk von Vampire – the Masquerade wiedergeben…). Wahrscheinlich werde ich es auch noch irgendwie in meinen Blog einbauen können… 😉
Deine Vicky
Ich kann nur sagen: Mit Charlotte Roche könnte ich sexuell kaum glücklich werden, die ist zu weit von mir entfernt. Aber meinen Respekt dafür, daß sie so schamlos ist, hat sie.