Die Vertrollung
Das Schmitti, das sich ins Fitness-Studio begeben hatte, hat Folgendes erkennen müssen: Die innere und äußere Vertrollung greift um sich.
Der Leser wird sich fragen, was denn die Vertrollung ist.
Die innere Vertrollung setzt meines Erachtens wohl ein, wenn der Geist auf Urlaub geht und dieses sich in einem stumpfen Tunnelblick manifestiert. Passiert oft, ist aber wohl normal, gerade bei Leuten, die nicht lesen oder ihr Handy zu sehr lieben.
Das schreckt die Schmitti nicht, die geradezu süchtig nach Büchern ist. Die äußere Vertrollung, die die Menschen mit zunehmendem Alter ergreift, ist jedoch um so grauenhafter. Frauen in des Schmittis Alter nehmen explosionsartig zu, säbeln ihre Haare ab, und das Mädchen, das einst blumenkranzverziert auf der Wiese lustwandelte, wird nicht zur Frau, sondern zu einem Wesen, das Helden für gewöhnlich in Höhlen niederstrecken.
Vertrollung ist wohl das Phänomen, wenn beim Übergang in die nächste Phase ein schrecklicher Unfall passiert; warum, das kann wohl keiner sagen. Aber Männern passiert das wohl auch, wenn ein Jüngling zu einem bierbäuchigen Etwas wird.
Die Angst vor der Vertrollung trieb das Schmitti heute ins Studio, wo es also, jedes Mal wenn ein Troll vorbei lief, in hektischer Agonie auf dem Stepper trippelte und sich immer wie ein gehetztes Tier ,,30, 30, 30″ vorsagte und sich vornahm, der Vertrollung mit Tapferkeit entgegen zu treten. Das Schlimme ist ja, man kommt sich albern vor. Ja, meine Schwestern, das Leben ist hart. Vielleicht schreibe ich ein Gedicht. Bis zum nächsten Mal. 😉