Das Meta-Gna der rennenden Zeit
Eigentlich sollte das Schmitti sich nicht den Luxus gönnen, seine Gedanken aufzuschreiben, aber es nimmt sich die Zeit, es dennoch zu tun. Hat es schon erwähnt, dass die Zeit die unangenehme Eigenschaft hat, immer, wenn sie zäh und klebrig zu sein hat, zu rennen wie ein hyperaktives, kleines Tier in der Paarungszeit, stets bedroht von in der Luft kreisenden Räubern?
Es sind noch drei Tage bis zum WGT. Ihr wisst schon: Zurschaustellung der Gothicwesen aus aller Herren Länder, zehn Uhr morgens, die Frisur sitzt, während Leute, die nicht aus dem Weltall kommen, gerade mal die verklebten Äuglein öffnen. 😉
Wisst ihr, was man da alles packen und vorbereiten muss?
Dann ab der Rückkehr noch ca. einen Monat bis zum Umzug. Ihr wisst, es wird eine schöne, kleine Patchworkfamilie geben, wo sich erstmal alle außer dem Dahlmann und der Schmitt innig hassen werden. Ungefähr so wie der gallische Krieg oder so. Der Charly ist dann Obelix. *schluck*
Und hat das Schmitti erwähnt, dass es auch bald mal Zwischenprüfung hat?
Sämtliche schmutzige Einzelheiten des Investiturstreits, des Klosterlebens (Lutger von St. Gallen ist mein bester Freund, oh ja.) sowie deprimierende Gedichte der Nachkriegszeit, bei denen jeder Gothic vor Neid und Glück heulen würde. ,,Schwarze Milch“, jaja, lasst euch sowas mal einfallen, das ist übrigens eine hermetische Metapher; wer das kann, der ist echt toll. *schwärm*
Naja, die Quintessenz des Ganzen sind etwas poröse Nerven. Das führt in der Regel zu verstärktem Kontrollzwang (,,Ist der Herd aus?“ – ,,Ja!“ – ,,IST DER HERD AUS?“ – ,,JA-HA!“), zur Furcht vor ansteckenden Krankheiten (,,Nein, Kratzer übertragen kein HIV.“ – Hallo Faverne, wir sehen uns ja bald wieder. *irre-lacht*) und auch zu einer gewissen Empfindlichkeit. Vorm Abi hat das gothische Schmitti ein Meer von Tränen vergossen (das ist übrigens eine Hyperbel – der Schmittikenner erkennt das rhetorische Mittel). 😉
So schändlich, so niederträchtig, so voller Verbrechen… Äh, nein, das war ja Cicero und übrigens ein Trikolon. Cicero, das Schmitti verflucht Dich über das Grab hinaus! *In Tränen ausbricht*
Also: Wenn ihr das Schmitti auf dem WGT seht, zeigt ihm eure Gedichte – es erwartet Baudelaire -, stresst es nicht und richtet seinen verschmierten Kajal, denn es hat verheulte Augen. Vielleicht liest es ein Gedicht auf einer Lesung… vielleicht…
3 Gedanken zu „Das Meta-Gna der rennenden Zeit“
Tja, ich war noch nie auf dem WGT und bezweifle manchmal, daß ich das noch irgendwann schaffen werde. Vielleicht, wenn ich alt und klapprig bin.
Viel Spaß!
Stimmt, andere Kinder wären froh, wenn sie hindürften. Das Schmitti freut sich erst, wenn das Zelt steht. 😉
Undankbares Geschöpf!
…das war trotzdem lieb gemeint, was ich Dich gefragt hatte 😛 (was auch immer es war).
Soll ich etwas Schwimmbadwasser zur Sicherheit mitbringen? Der Bademeister hat mir glaubhaft versichert, es wäre besser als Jod 😉