Wuppertal brennt – Hörsaal 21 ist besetzt
Puh, das hört sich wirklich militant an. Was ist denn geschehen? Brennen Mülltonnen? Werfen vermummte Irre Steine?
Nein, eben nicht. Bei dem zweiten Wuppertaler Bildungsstreik wird für die schönste Hauptsache der Welt gestritten und zwar für die Bildung. Diese musste unter der Einführung des Bachelor/Mastersystems ganz schön leiden. Das liegt unter anderem daran, dass das Studium extrem verkürzt wurde und die konstruktive Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten stupidem Auswendiglernen weichen musste. Wer mit diesem Lernpensum noch arbeiten muss, hat die sprichwörtliche „Arschkarte“ gezogen. Zu dem Prüfungsdruck kommt noch der Kampf mit den Formalitäten, den die Schmitt auch schon erleben musste. Durch die Gnade des früheren Abiturs war es der Schmitt allerdings möglich, sich noch in dem für Geisteswissenschaften besser geeigneten Magisterstudiengang einzuschreiben. Ende 2011 wird er aber endgültig sein Ende finden. 🙁
Aber darum geht es ja. Wie kann man effizient lernen, sich aber dennoch über das Nötigste hinaus weiterbilden?
Es kann ja nicht angehen, dass alle zukünftigen Akademiker nur noch auf den Beruf hinstudieren. Man muss am Ende eines Studiums fähig sein, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. So zumindest hätte sich Kant die Sache gedacht. Das bedeutet aber auch, dass man auch Veranstaltungen besuchen sollte, die keine Creditpoints geben. Die Uni bietet viele Möglichkeiten, sich in den verschiedensten Gebieten weiterzubilden; das ZIM bietet diverse Computerkurse an, man kann Schwedisch oder Chinesisch lernen oder man kann aus Spaß fachfremde Vorlesungen besuchen. Dafür bietet der Bachelorstudiengang aber kaum Zeit.
Es gibt aber noch weitere Stolpersteine für die Studierenden, zum Beispiel die Fristen für die traditionellen Lehramtsstudiengänge, Studiengebühren und diverse andere Fiesheiten.
Informieren kann man sich unter anderem hier.
Der Schmitt gefällt es sehr, wie gut der neue Wuppertaler Bildungsstreik ist. Eigentlich kann man hier überhaupt nicht von einem Streik reden, da niemand vom Besuch der gewünschten Veranstaltung abgehalten wird. Der harte Kern der Protestierenden bildet Arbeitsgruppen, informiert sich und andere und steht im gutem Kontakt mit der Unileitung. Nur so kann man wirklich etwas verbessern. 😀