Das Gothicgedicht

Das Gothicgedicht

Ich werde mich heute einem wichtigem Genre der Lyriklandschaft widmen: den Gedichten von traurigen Kreaturen, die nie wirklich verstanden werden. Der durchschnittliche zornige, ach, nein, traurige junge Gothic schreibt Gedichte über seinen Gram und über seinen Gram, nicht zu vergessen über Kummer. Häufig auch über Blut. Kindesmissbrauch wird in letzter Zeit ebenfalls sehr beliebt bei den jungen Dichtern. Ein beliebtes Motiv ist der Selbstmord in der Badewanne, gerne mit Scherben.
Die Adressaten sind andere Gothicwesen, denen auf diese Weise mitgeteilt wird, dass es dem lyrischen Ich, das stets identisch mit dem Schreiber ist, extrem schlecht geht, weil a) der Freund / die Freundin ihn/sie/es verlassen hat oder b) er/sie/es nicht nach 24 Uhr vor die Tür darf oder c) Sonstiges.
Das Reimschema ist entweder ein Kreuzreim (a-b-a-b) oder gar keiner, was bei den gebeutelten Kreaturen, die verzweifelt nach Metaphern suchen, nicht selten ist.
Aus rhetorischem Mangel heraus nutzt der kleine Gothic phrasenhafte Metaphern wie ,,gefallener Engel mit gebrochen Flügeln“ oder ,,mein kleines schwarzes Herz“.
Der geneigte Leser sucht voller Verzweiflung nach einer politischen Aussage, jedoch wird hier und da das leise Stimmchen der Gesellschaftskritik laut, wird doch der/die/das Gothic beim a) Volleyball b) Fußball oder c) Brennball als Letztes gewählt, was Wunden schlägt, die nie wieder geheilt, aber durch die Poesie doch zumindest gelindert werden können.

Mit diesen Zeilen möchte das Schmitti Euch auf diese gepeinigten Kreaturen aufmerksam machen, die unbemerkt unter Euch leben. Und vielleicht lest Ihr mal ein solches Gedicht, denn wenn nicht Ihr, wer dann? 😉

P.S.: Und das nächste Mal wird das Schmitti über begabte Gothicautoren der vergangenen Jahrhunderte berichten. Es bleibt spannend. Oder auch nicht. Ist ja alles subjektiv. Niemand mag mich. *heul*

11 Gedanken zu „Das Gothicgedicht

  1. hm… es macht mich betroffen.
    da ich jedoch nur zur hälfte gote bin und zur anderen hälfte metaller, werde ich mich ERST besaufen und DANN ein gedicht darüber schreiben, wie traurig mich die ganzen schwarzen seelen machen, die ihre stummen schreie in die eisige welt hinaustragen, in der sie niemand hört.

    *prost*

  2. Also ich weiß ja nihct ob man über etwas schreiben muss von dem man nicht wirklich ahnung hat aber bitte, jedem das seine. Jeder wahre Gothic wird einfach nur schallend über diesen blödsinn hier lachen.
    Und ganz erlich…was anderes kann man über so ein bemitleidenswertes geschreibsel ja auch nicht tun.

  3. Liebe(s) Raven,

    leider muss das Schmitti Dir mitteilen, dass es tatsächlich Ahnung von Lyrik hat, da es ja GERMANISTIK studiert. Da beschäftigen sich muntere kleine Germanisten mit LYRIK, das sind Gedichte, weißt du?
    Und schallend lachen muss das Schmitti jetzt auch. In drei Sätzen hat es fünf Kommafehler und sieben Rechtschreibfehler gefunden. So als wahrer Gothic steht man allerdings über allen Gesetzen, so dass man auch das der Rechtschreibung missachten kann.
    So als Gothic hat das Schmitti diese geistige Freiheit noch nicht erlangt. Wirklich traurig. Vielleicht schickst Du dem Schmitti mal ein Gedicht? Dann kannst Du den Ruf der Gothicdichter retten, oh geschundene Kreatur.

  4. also ich Weis auch nicht ob das so, gut is wenn mann keine ahnung Hat und ganz erlich gesagt muss auch schallend, lachen wo blödsinn is
    jeder ware gothic hat doch, bis mai Ein gedcht ausdiefienierd

  5. Hey Schmitti!
    Ich finde diesen Text wirklich gelungen! Und man muss ja auch mal über sich selbst lachen können, nech? 😉 Oder bin ich jetzt nicht der wahre Goth, weil ich dafür nicht in den Keller gehe?
    @Raven: ein wenig Humor möchte ich Dir gerne nahe legen, es tut nicht weh und schadet noch nichtmal!

  6. Hey Fairy, wir sind hier nicht in friedlicher Moderatoren-Pflicht. 😉

    Ich bin eher der Meinung, dass man an Gestalten wie dieser hier sehen kann, was diejenigen von ,,uns Gothics“, die ohne Punkt und Komma einen Text dahinschmieren, Ekstase mit ch schreiben (wie letztens in einem ,,Gedicht“ gesehen => Echstase 8O) und in Diskussionen nicht argumentieren können, im Grips haben: nämlich offenbar nicht viel. Allein schon die Tatsache, dass jemand hierher kommt, überliest, dass es ein Germanisten-Blog ist, davon abgesehen ferner überliest, dass von der Autorin eine äußerst gewählte Ausdrucksweise an den Tag gelegt wird, und dann tatsächlich schreibt, dass diese keine Ahnung von Lyrik habe – wobei dieser jemand selbst jedoch wie Hein Blöd schreibt -, reicht für mich bereits aus, um sich für jedes weitere Gespräch zu disqualifizieren.

    So, das musste mal gesagt werden. 😉

  7. Ich habe bislang nur ein einziges Gedicht aus meiner Feder für wert befunden, veröffentlicht zu werden, es stammt aus dem Jahre 1998, und seitdem habe ich mich zurückgehalten. Wer Google bedienen kann, findet es vielleicht noch unter dem Titel „traumtod“ irgendwo…

    Ich finde das Gedicht selbst recht mittelmäßig, aber immerhin besser als vieles, was ich so lesen muß, also habe ich es veröffentlicht, an verschiedenen Stellen. Ich habe seitdem jedoch nicht mehr gewagt, einen meiner lyrischen Ergüsse (vorzeitige Ergüsse, wie es mir oft scheint) ins Netz zu stellen…

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